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Die Volksbühne Tisens

Die Volksbühne Tisens hat eine lange Theatertradition. Bereits im frühen 19. Jahrhundert wurde in Tisens Theater gespielt. Zur Blütezeit der Bühne wurden drei Produktionen im Jahr gemacht. Nach dem 1. Weltkrieg, in den Jahren 1919 und 1920 bis 1925 wurde die Fahlburg Prissian als Schauplatz und Bühne genutzt. Dabei wurde ein Stück gespielt, das der Bevölkerung in der Gemeinde Tisens noch bekannt ist, "Der Schatz auf der Fahlburg" dessen Autor leider unbekannt ist.

In der Faschistenzeit nahm die Volksbühne das gleiche Schicksal wie so viele andere Vereine im Land. Die Bühne wurde aufgelöst und die Tätigkeit verboten. Ein besonders trauriges Kapitel in der Theatergeschichte der Volksbühne war im 2. Weltkrieg aufgrund der Tatsache, dass einige Theaterspieler in der Kriegszeit den Tod fanden. Erst nach dem Krieg, im Jahre 1947 wurde die Tätigkeit wieder aufgenommen.

Die Verwaltung übernahm damals die Pfarrei, weswegen die Bühne auch den Namen Pfarrbühne Tisens erhielt. Die Gesamtleitung wurde meist vom Kooperator oder dem Dekan der Pfarrei übernommen, was großen Einfluss auf die Auswahl der Stücke und deren Inhalt hatte. Dies führte oft zu Zensuren von Stücken oder Stückinhalten. So wurden anzügliche Handlungen umgeändert oder gar gestrichen.

Dies änderte sich auch nicht, als Peter Ganterer die Spielleitung übergeben wurde. Die Wahl des Stückes übernahm er, dieses musste jedoch vor Probenbeginn dem Verantwortlichen der Pfarrei zur Durchsicht vorgelegt werden. Diese änderten dann das Stück nach ihren persönlichen Vorgaben ab.

Die Bühne profitierte aber auch von der Wohltätigkeit der Pfarrei. So wurde die Ausbildung der Spieler und des Spielleiters von der Pfarrei bezahlt. Sie war es auch, die den Pfarrsaal für Aufführungen zur Verfügung stellte und Kulissen und Requisiten finanzierte.

1986 wurde die "Pfarrbühne Tisens" in "Volksbühne Tisens" umgeändert und ein neuer Ausschuss gewählt. Die Leitung als Obmann übernahm Gottfried Ganterer, die Spielleitung Peter Ganterer, Kassier war Norbert Mair und Schriftführerin war damals Riwana Pichler. Es fanden zahlreiche Produktionen statt, die von vielen der Bevölkerung besucht wurden und im Dorf als Highlight galten. Schon damals bemühten sich die Verantwortlichen, durch externe Schulungen und Hauskurse, die Spieler zu schulen und somit das Niveau der Bühne zu steigern.

Im Jahre 1996 wurde die vorerst letzte Aufführung gemacht. Aufgrund der nicht mehr zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten konnte die Tätigkeit nicht mehr weitergeführt werden.
Es wurde zwar in mehreren Sitzung nach Möglichkeiten gesucht, welche aber ergebnislos blieben.

Nachdem das Vereinshaus von Prissian renoviert und Veränderungen im Bereich der Bühne gemacht wurden, kam der Gedanke einer Neugründung wieder ins Gespräch.

2009 wurde in einer einberufenen Neugründungsversammlung die Volksbühne Tisens wieder ins Leben gerufen. Die damals der Generalversammlung vorgeschlagenen Ausschussmitglieder Manfred Holzner, Andrea Windegger, Peter Ganterer, Elisabeth Janes und Norbert Mair, wurden einstimmig gewählt. Seither weist die Volksbühne Tisens zahlreiche Tätigkeiten auf und erfreut sich jedes Jahr neuer Mitgliederzugänge.

Dank der Unterstützung verschiedener Institutionen wie dem Südtiroler Theaterverband und im Dorf vor allem der Raiffeisenkasse Tisens und der Kinder- und Vereinshausgenossenschaft Prissian ist es möglich eine erfolgreiche Tätigkeit durchzuführen.

Ziel der Volksbühne Tisens ist es, an die Tätigkeit der früheren Jahre anzuknüpfen. Dabei möchte die Bühne der Bevölkerung Unterhaltung bieten, aber ihr auch den Spiegel der Gesellschaft vorhalten. Seit der Neugründung wurden verschiedene Hauskurse veranstaltet und zahlreiche Produktionen gemacht, welche von der Bevölkerung gut besucht wurden.

Die Mitglieder bestehen nicht nur aus aktiven Spielern. So sind auch Techniker, Bühnenbauer, Maskenbildner, Requisiteure und Helfer bei der Organisation von Produktionen mit dabei. Erfreulich ist hierbei, dass die Volksbühne Tisens auf eine starke Kerngruppe zurückgreifen kann.

Den Verantwortlichen der Bühne ist es wichtig, immer wieder neue Mitglieder zu gewinnen, welche Freude an der Tätigkeit des Vereins haben und sich gerne am Verein beteiligen möchten. Dabei darf auch die Geselligkeit nicht zu kurz kommen. Die Bühne hat für jeden Interessierten ein offenes Ohr.

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